auf dem weg in meine kapsel in osaka fahre ich über nara, ein „must see“ laut internet und reiseführer. der japan rail-pass, unlimited reisen mit der japanischen bahn für zwei wochen, machen es einfach. nara ist langweilig. tempel, pagoden und eine kleinstadt voller besucher und freilaufendem wild. ein streichelzoo mit und für touristen. es ist natürlich zu heiss, aber ich bin inzwischen etwas adaptiert, wenn auch ohne das obligatorische japanische schweisstuch, aber immerhin mit sonnenschirm. ich flüchte ins info-haus und lasse mir auf japanisch die neueste technik des erdbebenschutzes für häuser erklären, nebst sitzprobe mit simulierter seismologischer aktivität. spannend. allerdings verstehe ich nicht, wieso die japaner immer meinen, wenn sie kein englisch können, muss ich ja japanisch verstehen! ich nicke höflich und trinke noch eine tee, schaue dem größten buddha japans gelangweilt ins gesicht und schlendere zurück zum bahnhof (schließfach, backpack und ein bisschen sushi…). der nächste zug nach osaka fährt ein.
osaka ist toll. hier besteht die welt nur aus shopping, musik, love Hotels und essen. es gibt die längsten überdachten schoppingstraßen (der welt???), gute laune und es ist schön schattig! ich stürze mich ins getummel, kaufe níchts, es ist eh alles made in China oder aus europa importiert. abends verkrieche ich mich in meine kapsel. unfreundliches servicepersonal, muffiger keller aber ein piekfeines, sauberes bett. keine richtigen duschen, dafür aber ein beauty-zimmer (powder room), proppenvoll. in der kapsel gibt es einen fernseher, aber keine steckdosen, schuhe werden an der rezeption eingeschlossen. es riecht nach schweissfüßen und ein bisschen wie auf einem schiff. mein dank gilt ohropax. ein kapselerlebnis für eine nacht. danke japan!
nach osaka weiß ich nicht so recht, was mein nächstes ziel ist. ich mache es ein wenig abhängig von den freien betten bei hostelworld. hier funktioniert es einfach optimal, wenn im voraus gebucht wird. es nervt. spontanität geht verloren. egal. hauptsache japan. und shinkansen. in diesem zug fühlt man sich fast wie im flieger. aber trotzdem ist es sehr befremdlich. warum verbeugt sich das reinigungspersonal vor dem betreten des zuges? und der schaffner vor jedem abteil das er verlässt? ich fahre nach fukuoka. 620 km in 3:28 h.
nach 10 tagen stadt, tempel, tempel, tempel und menschen, brauche ich strand. überraschenderweise ist der künstliche stadtstrand in fukuoka großartig, leere, schatten, meer und stille. und natürliche keinen mülleimer für mein widerlich schmeckendes grüner-tee softeis. ich werfe es in den erst-besten müllbehälter mit loch, zu spät sehe ich, dass dies eine entsorgestelle für alte handys ist. bah. ich sehe in gedanken fleißige japaner mein geschmolzenes eis von alten handys putzen… entschuldigung.
ein bisschen inselstrand am nächsten tag, doch noch ein paar tempel und einen tollen bahnhof später bin ich auf dem weg nach aso, mein persönliches hauptreiseziel.