wir verlassen kumasi mit dem stc-bus. es gibt platzkarten, ich bin zu blöd mein gepäck zu wiegen (8,4 kg: kostet 1 cedi) und der conductor tätschelt mir großzügig die schulter… morgens um 7:00 uhr ist kumasi schon auf den beinen: der strassenarbeiter schläft neben der baustelle (erste mittagspause?), vollgepackte köpfe (vor allem die der frauen) bestimmen das strassenbild: transportiert wird alles, was muss: eier, stoffe, plastik, mittagessen, wasser, holz… und nebenbei die kinder, die werden auf dem rücken festgezurrt und der überstreckte kopf baumelt so vor sich hin. am strassenrand wird alles verkauft, was bei uns aussortiert wird, säcke voll gebrauchter kleidung, alte röhrenfernseher und stereoanlagen, vor allem aber getragene schuhe. die aufschriften auf den lieferwagen sind überwiegend deutsch, schlachterei xy, tischlerei bremerhaven etc. ein bisschen zu hause? nein. bei uns würden sie alle nicht den tüv bestehen…
der bus nach tamale braucht ganz schön lange. acht stunden zeit aus dem fenster zu schauen. budget sightseing tour duch ghana und zeit einmal nichts zu tun. in tamale wollen wir eigentlich ein guesthouse suchen, landen aber dann irgendwie irgendwo mit zwei dubiosen bustickets von „fränk“ nach irgendwelchen seitenstraßen (antje: „…hier stimmt doch was nicht, dirk, was meinst du?“ dirk: „…“ antje: „dirk?“ dirk: „…“. ok, wir landen an einem versteckten busbahnhof, wo ist der bus nach mole? „…is late but is coming“. ok, wir warten. wir warten fast 5 stunden, es ist heiß, stickig, schwitzig und laut. es ist ghana. der bus kommt als letztes, gegen 19:30 uhr fahren wir los, um 22:30 uhr geplante ankunft. der bus ist voll. nein, er ist voller. die straße eine rote schotter-schlaglochpiste, es ist nach 45 min stockdunkel. mit an board ist ein, mir in dieser situation durchaus sympatischer typ: springerstiefel, flecktan und eine kalaschnikow einsatzbereit. er bewacht den bus denn wir fahren durch die nacht und es ist eine „bad-road“, es kommt oft zu überfällen. neben mir im gang drängt sich ein durchlöchertes heinecken hemd an mich, der gang ist schmal. ich schalte ab und genieße, fahrtwind, stinkende mitfahrer und schlaglöcher. nachts fahren ist beruhigend (danke kalaschnikow). bei den kurzen stops entlang der straße beleuchten straßenverkäuferinnen ihre ware auf dem kopf mit billigen chinesichen taschenlampen, beäugt vom flecktan-mann. irgendwann kommen wir an. entrance fee beim park entrance (wir steigen aus, flecktan-mann beschützt uns bis wir wieder im sicheren bus sind mit den weit geöffneten fenstern. als wir ankommen, ist es 23:30. welcome to mole nationalpark. wir haben nicht reserviert. wir reservieren nie. dafür landen wir diesmal im dorm. nein, es ist weniger als ein dorm und teurer als ein einzelzimmer. es gibt hier wohl noch eine klasse unter „budget“ oder „shoestring“. bucketshower erfrischt. fan geht nicht und die matratzen hängen bis zum boden durch. wenigstens nur mäuse, moskitos und warzenschweine und keine bed bugs. schlafen bei 35°C? nein.
der fehlende schlaf wird durch die tierwelt am nächsten tag vergessen. die als einmalig in afrika beworbene „zu fuss safari“ am nächsten (frühen) morgen bringt uns auge in auge mit elefanten, die uns nicht angreifen, weil sie den geruch des rangers kennen. es ist unglaublich. verschiedene antilopen, paviane, warzenschweine, krokodile, echsen, vögel, afrikanische reh-arten. nachmittags ein swimminpool und jeep-safari, die savanne ist unglaublich vielfältig.
dass der bus auf dem rückweg zwei tage später morgens um vier nicht anspringt, macht nichts, man hat uns schließlich schon um 3 uhr geweckt damit wir den bus nicht verpassen. der gebetsteppich wird unters auto gerollt, schraubendreher und dann läuft es schon. schnell noch das gepäck verstauen, neeeiiiiin, andere seite sir, sonst bekommt der bus schlagseite ??????? der kondukter ist so durchgeknallt dass sogar ich belustigt meckere, innerhalb 2 tagen den preis um 40% erhöhen? stupid obrunis…
die rückfahrt ist „a real ghanaian adventure“, natürlich wieder mit kalaschnikow an board (ich grüße, er grüßt zurück: „hey baby, how are you…?“.) wir kommen in tamale an, staubig, verschwitzt und glücklich, fahren gleich weiter nach kumasi. nochmals ein freundschaftliches schultertätscheln eines flecktarns weil ich ihn anlächle und wir fallen ins bett. was für ein großartiger ausflug. ghana ist unglaublich toll.