ich will nach ghana. irgendjemand hat mir diese idee verkauft. es ist wie immer. je mehr länder man bereist, desto länger wird die liste. jedenfalls habe ich dirk überzeugen können, das ghana das einzig wahre (und unser letztes gemeinsame) reiseziel ist.
als ich in ghana bin, will ich wieder weg, jedenfalls die ersten 6 stunden. menschen, mit denen ich kommunizieren will (im hostel), wollen nicht mit mir. viele andere wollen vor allem eins, mich anfassen. und mein geld. nein, nicht mein geld, sie wollen einen cedi. für alles. alles kostet hier irgendwie einen cedi, sitzplatz im taxi, kochbanane, fisch, papaya, mango, schnecken, kokosnüsse, fotos machen, toilette… nächstes mal, wenn mir jemand die hand geben, meinen arm berühren will oder einfach mal mein handgelenk umklammert, verlange ich auch einen cedi. ich bin unentspannt. allerdings sind wir natürlich als erstes ins „real“ ghana eingestiegen, den markt. (und ich dachte, indien war intensiv, im vergleich: nein) wir dürfen keine fotos machen (es sei denn, wir bezahlen), haben ständige verfolger und ich bin froh, zwei „mitweisse“ bei mir zu haben. ständig werden wir mit „obruni“ gerufen („weisser mann/ausländer“), bekommen die empfehlung, nicht nach dunkelheit auf der straße zu sein und den rucksack immer zu zu lassen… hm. ein bisschen ignorieren wir das nach und nach, wir akklimatisieren. fotoshooting mit nigerianern, street food und stundenlange bussfahrten: traveling again! ich bin happy. der weg ist das ziel, von accra nach kumasi, 270 km in 5 stunden. in kumasi kann ich endlich entspannen, trotz markt-hektik. wir lernen, die ghanaer genauso wenig ernst zu nehmen wie sie uns, halten uns meistens an das unausgesprochene foto-verbot und genießen die athmosphäre… chaotisch organisiert., entspannt. das hut-museum ist (leider) inzwischen geschlossen, wie so einiges anderes, der wandel ist hier schnell, auch (budget-) hotels scheinen im monats-takt zu wechseln (das bedeutet bei ankuft immer langes suchen nach unterkunft…). der reiseführer: ein entbehrliches hilfsmittel.
ein intensives erlebnis ist eine sich auf acht meilen² erstreckende rostige gebrauchtwagenwerkstadt: alte wracks werden hier wiederbelebt (oder neu gebaut…). stapelweise rostige motorenteile lagern hier, man hört nur hämmern… autoteile gebraucht als massenware. der ’stoßdämfer‘-mann zeigt und erklärt, der ‚keilriemen‘- mann erklärt mir ziemlich stoned in zeichensprache was er gerne mit mir machen möchte… seine goldkettchen kumpels beruhigen mich.wir gehen.
dirks zahnspange ist wie immer der hit, it’s just fashion. ein zweites standbein in ghana? das kulturcenter ist langweilig nett (vom reiseführer maßlos übertrieben), und am ende des tages gibt es frische papaya, mango und gefüllte pasteten auf dem bett. spätetstens nach dem dem heutigen tag haben mich die ghanaer soweit, dass es mir hier ziemlich gut gefällt. und das bei 30-35 grad im schatten. auf nach tamale!