bei der ankunft in der ukraine am flughafen simferopol ist alles irgendwie anders. wir können uns zwar immer noch auf russisch verständigen, aber hier sind so viele menschen! das klima ist plötzlich mediterran, wir frieren. nur 28°C sind wir einfach nicht mehr gewohnt. da wir keinen reiseführer, geschweige denn geld haben, muss erst der atm und dann das personal am busbahnhof helfen. wir stellen uns dumm und schleichen uns an all den russischen touristen an der schlange für die bustickets vorbei direkt zum busfahrer. für 2 Euro mehr sparen wir 2 stunden anstehen. es ist einfach zu eng. nach der busfahrt nach sevastepol müssen wir allerdings lächeln, mir 75 personen im bus mit 40 sitzplätzen sind wir schnell aklimatisiert, hier ist hauptsaison. puh. zum glück hatten wir ein hinterhofhostel (15 betten) online reserviert. hätten wir allerdings auch nicht müssen, es ist kaum auffindbar, auch wir brauchen mindestens 30 minuten. als wir klingeln, öffnet uns die tür: ein bär. nein, beim genaueren hinschauen ist es einfach ein riesiger, behaarter engländer, der dieses hostel führt. nach 10 minuten wissen wir die hausregeln und trauen uns auch nicht, uns ihnen zu widersetzen. nach weiteren 30 minuten haben wir ihn in unser herz geschlossen. falsch, wir sind happy, das er uns in sein herz geschlossen hat… dazu hat er auch alle zeit. denn dirk und ich sind abhängig. draußen ist perfektes wetter und wir sitzen 1o stunden in der küche und spielen karten. wir brauchen wohl einfach mal pause. außerdem sieht dirk irgendwie komisch aus. ich schleppe ihn zum zahnarzt. nach einigem hin und her werden wir aus der praxis geleitet, über den hinterhof in eine andere, nicht gekennzeichnete tür und landen in einer unbenutzten, blitzblanken neuen zahnarztpraxis. ein junger russe zieht sich schnell einen kittel über und lächelt. ah, doctor… wir machen ihm auf russisch verständlich, was wir wollen, spritze und zange….. 10 sekunden später ist der zahn raus. gut gemacht. erleichterung. wir bleiben noch ein paar tage länger und erkunden die umgebung, immer zusammen mit vielen russischen touristen, welche uns, sobald sie merken dass wir unsere russischkenntnisse verbessern wollen, nicht mehr von uns ablassen…
wir erkunden bachtschyssaray, feodossija, großartige canyon, sudak, jalta und die die längste trolleybuslinie der welt. sind überrascht, wie leise sie russen sind (vorurteile sind doch immer wieder spannend…), wie grandios das essen ist. die highlights sind eigentlich die hostels…. schwer auffindbar und in jalta sogar ohne besitzer??? strange. und vor allem ist hier alles irgendwie eng und voll. am strand (soweit man ihn so nennen kann, es ist eigentlich nur eine kleine ecke sand am fähranleger) stapeln sich die bikini-schönheiten (und unschönheiten) und bräunen. immer aber erst rot, dann braun. es ist wir eine sardienenbüchse, aber alles schön geordnet und auch ziemlich leise. jalta ist zwar das haupttouristenziel aber definitiv einen besuch wert.
in sudak wiederholt sich das strandleben. diesmal liegen die sardinen sogar auf steinen, zu wenig sand. bei einem spaziergang an den felsen warten zwei als höhlenmenschen verkleidete dunkelhäutige jungs auf uns. foto? foto? nein danke, aber wir kommen ins gespräch, es sind zwei studenten, sie russischen touristen lieben fotos mit ihnen und spenden dafür großzügig… lustig.
wir bekommen kein bahnticket mehr nach odessa und müssen den bus nehmen. nachtbusse sind doof. uns ist einfach nur langweilig und wir albern herum während der rest der reisenden stoisch gelangweit aus dem fenster schaut. wir mögen die ukraine!